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von Alfred Bekker , Thomas West, Barry Gorman
(399XE) Stories aus einer Zeit, die so hart war, dass sie die Menschen zutiefst geprägt hat. Männer im Kampf um Recht und Rache in einer Zeit, in der der Colt regierte. Dieses Buch enthält folgende Romane: Alfred Bekker: Die wilde Brigade Thomas West: Süßes Gift Barry Gorman: Grainger und Calamity Jane Es war lausig kalt an diesem Morgen. Ein frischer Nordwind blies über die Black Hills. Der Sommer hatte sich verabschiedet - ohne Zweifel. Und der Herbst pflegte verdammt kurz zu sein in dieser rauen Gegend des Dakota Territoriums. So kurz, dass er vorbei war, bevor man ihn überhaupt bemerkt hatte. Joe Winter lehnte die Pike gegen den Fels und zog seinen zweitbesten Freund aus der Hosentasche - Whisky. Er setzte die flache Flasche an die Lippen und goss sich die flüssige Hitze in die Kehle. Das tat gut! Er seufzte genüsslich. Graue Wolken jagten über den Himmel. Die dunklen Wipfel der Fichten wiegten sich im Wind. Sechzig Fuß unter Joe Winter rauschte der Fluss. Ein grauhaariger Mann kippte Wasser in eine Waschrinne. Lesley O'Belly, Joes Freund. Sein bester Freund. Vom Wetter einmal abgesehen ein Tag wie die tausend anderen zuvor hier oben in den Black Hills. Seit vier Jahren schufteten sie sich hier die Seele aus dem Leib. Nichts sprach dafür, dass ein Tag begonnen hatte, den Joe sein Leben lang nicht vergessen würde. "Hey, Les - wie wär's mit einem Schlückchen?", rief er Lesley O'Belly zu. "Macht schön warm!" Unten am Fluss schleppte O'Belly zwei Kübel Wasser zur Waschrinne. "Hau rein, Joey - davon wird dir wärmer als von deinem Scheißwhisky!" Der dürre langmähnige Mann kippte das Wasser in die mit Geröll gefüllte Rinne. Joey zuckte mit den Schultern, grinste und nahm noch einen Schluck. Dann griff er wieder zur Pike - und weiter gings: Hinein in den schon fast zehn Schritte tiefen Schacht, die Pike in den Fels treiben, das losgeschlagene Geröll in die Kübel füllen, die Kübel hinunter an den Fluss schleppen und in die Waschrinne leeren... Wie gesagt - seit vier Jahren. Zu sechst hatten sie angefangen. Die ersten beiden hatten schon nach einem halben Jahr aufgegeben. Joey konnte sich kaum noch an ihre Namen erinnern. Jeremy war vor zwei Jahren an einer Blinddarmentzündung gestorben, Georgie hatte sich von einem Bären küssen lassen, und Phil hatte nach dem letzten Sommer aufgegeben.