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Jürgen Großes neues Buch hat ein einziges Thema: die Versuchung, die von sublimen geistigen Genres auf Unberufene ausgeht. Warum erwecken Literatur, Wissenschaft, Metaphysik – vielleicht freie, doch oft brotlose Künste – soviel imitatorischen Ehrgeiz? Woher wachsen diesen Künsten ihre zahlreichen Doppelgänger zu, auf die bereits Ausdrücke wie „Szeneliteratur", „Winkelverlag" oder „Philosophiebetrieb" deuten? Gibt es Genres kreativer Ehrlichkeit, die zumindest eine Selbsttäuschung der darin Tätigen ausschließen? Oder sind schon solche Fragen falsch gestellt, weil gerade die gelungenen Geisteskreationen sich nicht mehr durch irgendeine Authentizität beglaubigen müssen?
Der Berliner Ideenhistoriker und mehrfach ausgezeichnete Essayist stellt sich seinem Thema mit furchtloser Neugier, doch immer formbewusst: Die kreative Klasse versammelt Hunderte von Bonmots, Aphorismen, Kurzessays. Sie sind gewonnen aus fast zwanzig Jahren intimer Beobachtung nicht nur bundesdeutschen Geisteslebens. In drei Kapiteln – „Poetica", „Scientia" und „Metaphysica" – verdichtet Große seine Recherchen zu eindringlichen, manchmal verstörenden Reflexionen.
Ein Buch über Schriftsteller und Schriftsteller-Darsteller, ein Buch über den Mangel an Büchern und die Fülle des Gedruckten. Zudem eine beißende Satire auf progressiven Kitsch, reaktionären Schwulst und eine schier allmächtige kulturelle Mittelklasse.