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Die sechs Verssatiren des Aulus Persius Flaccus (34-62 n. Chr.) wirken durch den eigenwilligen Umgang des Dichters mit Metaphern und intertextuellen Bezügen sowie durch die Mischung betont anspruchsvoller poetischer Diktion mit Umgangssprache wie ein Text der Moderne (z. B. Arno Schmidts). Sie sind wie die Verssatiren des Vorgängers Horaz moralkritisch, aber die Belehrung ist auf ihre Art ironisch gefärbt und exemplifiziert Fehlverhalten durch extrem realistische Szenenbilder. Der Text, einer der schwierigsten der antiken Latinität, liegt außer in der Prosaübersetzung in W. Kißels gelehrtem Kommentar bisher nur in metrischen Verdeutschungen vor. Die neue Prosaübersetzung bemüht sich um größtmögliche Wörtlichkeit und meidet im Gegensatz zu derjenigen Kißels eine an Hexameter anklingende Rhythmisierung und klassizistische poetische Lexik der Voß-Tradition. Da die Bilingue sich an ein breiteres Publikum wendet, sind Textpassagen, die vom Wortlaut her nicht leicht verständlich sein dürften, ausführlich erläutert. Den Satiren ist die wahrscheinlich auf Sueton zurückgehende Vita des Persius beigegeben. Eine ausführliche Bibliographie verzeichnet vor allem jüngere Literatur, an welcher der Zugang der Bilingue zu Persius orientiert ist.