Ein Diktator liegt im Sterben. Eine revolutionare Gruppe plant einen Anschlag. Doch was ist der Preis politischen Engagements? Und welche Rollen sind darin Mann und Frau zugewiesen? Diese Fragen stellt der schottische Autor Stuart Hood in einem ebenso atmospharisch dichten wie tiefschurfenden Roman. Spanien 1975: Der schottische Dokumentarfilmer Fergus recherchiert fr einen Fernsehbeitrag ber den spanischen Unabhngigkeitskrieg gegen Napoleon im 18.Jahrhundert. Zugleich soll er als Mitglied einer radikalen politischen Gruppe einen Auftrag fr die Genossen in Spanien ausfhren. Die englische Rechercheurin Judith sucht die Spuren ihres Vaters, der als Mitglied der Internationalen Brigaden im Spanischen Brgerkrieg ums Leben kam. Das Buch Judith exhumiert drei Schichten historischer Entscheidungssituationen in Spanien. Die genau recherchierten Lebensbedingungen von Marketenderinnen um 1800 stehen neben Lebensgeschichten aus dem Brgerkrieg und aus dem Widerstand danach gegen Franco. Dabei schiebt sich allmhlich die Frauenperspektive von Judith ber die Mnnersicht von Fergus. Beide werden auf die eigene Situation zurckgeworfen. In immer neuen Anlufen versuchen sie, eine Lebensbilanz zu ziehen. Im Spanien von 1975 aber verschieben sich die Fronten. Fergus und Judith geraten bei den Genossen in Verdacht. "e;Ich frchte mich vor Mnnern, die um einer Sache willen tten"e;, sagt Pilar, deren Sohn von Franco hingerichtet worden ist und die Judith bewachen soll. Das Buch Judith stellt die Frage nach Tod und Leben, nach Tten und berleben. Was also bleibt einer modernen Judith zu tun?