Der Neoliberalismus kennt nur eine Antwort auf die wichtigen gesellschaftlichen Fragen: Mehr Neoliberalismus. Geht's um die Probleme der kapitalistischen Ökonomie, hilft nur eines: mehr Kapitalismus. Geht's um Verteilungsprobleme, hilft nur Wachstum. Geht's um Gerechtigkeit, hilft nur mehr und härterer Wettbewerb. Egal, um was es geht, seien es die großen globalen Probleme oder sei es, dass eine kleine, aber reiche Gesellschaft wie die österreichische immer ungerechter und ungemütlicher wird: Der Neoliberalismus, dem alle zumindest eine Teilschuld an den großen Gegenwartsproblemen zuweisen, kennt nur eine Lösung: mehr Neoliberalismus. Die Propagandisten dieser Ideenwelt werden mit Hans Hagauers Buch „Übergänge" keine große Freude haben. Hagauer ist gelernter Mathematiker und hat einen Teil seines Berufslebens als Lehrer zugebracht. Er versteht was von der strengen Sicht auf komplizierte Angelegenheiten, wie man zu Lösungen kommt und wie man sie vermittelt. Aber es ist nicht nur der Scharfsinn, mit dem er die Dogmatik der herrschenden Wirtschaftsweise hinterfragt: Auf eine liebenswert-hinterhältige Weise garniert er seine Analysen mit der Sicht- und Denkweise seiner Tante Mizzi „und ihresgleichen", richtet zwischendurch den Blick auf seine geliebten Berge und lässt für seine Leserinnen und Leser eine beruhigende, kräftigende Welt jenseits der aufgeregten Wettbewerbs-Narretei entstehen, eine Welt, in der Gemeinsinn, Sanftmut und Zuversicht den Ton angeben.