Therapeutisierung der Erziehungsberatung? Verortung und Auftrag der Erziehungsberatung im Kontext einer sozialpädagogisch-orientierten Kinder- und Jugendhilfe – eine qualitative...
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By Maik Sawatzki
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Die Erziehungsberatung stellt seit der Einführung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (1990/1991) ein etabliertes, niedrigschwelliges und familienunterstützendes Angebot der Kinder- und Jugendhilfe dar. Da die Kinder- und Jugendhilfe vor allem „fachtheoretisch [...] veranstaltete Sozialpädagogik" (Jordan et al.) ist und sich an ihren fachlichen Einflüssen orientiert, kann sie als sozialpädagogisch-orientiert klassifiziert werden.
Bei näherer Betrachtung der EB zeichnet sich jedoch eine deutliche psychologische und therapeutische Orientierung ab. So steht die EB – wie Körner und Hensen formulieren – zwischen den sozialpädagogischen Anforderungen einer modernen Jugendhilfepraxis und den (teilweise historisch) formulierten Ansprüchen einer subjektzentrierten psychologischen Beratungsleistung.
Vor diesem Hintergrund verfolgt die vorliegende Studie die Frage welchen primären Auftrag die EB im Spannungsfeld sozialpädagogischer und (psycho-)therapeutischer Orientierungen aus der Perspektive der professionell Handelnden hat. Dazu werden problemzentrierte-qualitative Interviews mit Fachkräften aus EB-Stellen durchgeführt, um so deren subjektiven Wahrnehmungs-, Einstellungs-, und Begründungsmuster zu erhalten. Ziel ist, mithilfe der Aussagen von EB-Berater_innen eine explorativ angelegte Antwort auf das vorgestellte Problem zu bekommen und diese mit Blick auf die theoretischen Wissensbestände und zukünftigen Entwicklungsperspektiven der EB zu interpretieren. Es konnten spannende Erkenntnisse generiert und kontextualisiert werden.