Acht Jahre nach dem vielbewundertenBand "e;Schlafwandel"e; legt Helen Meier neue Erzhlungen vor, die das Alter, das sie thematisieren, in keiner Weise spren lassen. Ohne jede Larmoyanz oder Sentimentalitt geht sie ihre Geschichten an, stellt ihre Figuren in Konstellationen hinein, auf die Stze wie "e;Es gibt nichts Abgrndigeres als die Liebe"e; oder "e;Lebender Hassist mehr als tote Liebe"e; punktgenau zutreffen. Wenn zwei ber Achtzigjhrige in einen veritablen Rosenkrieg zueinander geraten, wenn eine junge Frau die Hohlheiten eines angeberischen Intellektuellen durchschaut. Oder wenn in der Titelgeschichte "e;Kleine Beweise der Freundschaft"e;eine Hausangestellte ihrem dementen Vater auf sorglose Weise eine letzte selbstbestimmte Woche schenkt. Den Erzhlungen stehen im zweiten Teil des Bandes Texte gegenber, die eine ganz neue Helen Meier zeigen. Eine weltkluge Philosophin, die mit der Radikalitt und Eigenwilligkeit ihres Denkens berrascht. Dabei verbirgt sie sich hinter einem pfiffig-einfallsreichen alter Ego namens Isa. Die Frau ist die Sprecherin einer Gruppe lterer Menschen, die einen mal anerkannten, mal geleugnetenGott fr das Leid und all die bedauerlichen Fehlkonstruktionen bis hin zu Alter und Tod zur Rechenschaft ziehen. "e;Treten Sie ab!"e; rufen sie ihm mitunter zu, brauchen ihn aber dann doch, und sei es nur wegen seines "e;liebenden Blick auf uns"e;.