Intermediarität

ebook Lernen in der Zivilgesellschaft. Eine Lanze für den Widerstand.

By Malte Ebner von Eschenbach

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In den erwachsenenpädagogischen Fachdiskursen wird der Erwerb von „Demokratiekompetenz" im Rahmen „zivilgesellschaftlichen Engagements" immer entschiedener gegenüber affirmativen Auffassungen abgegrenzt. Es wird hingegen die Position vertreten, dass „Erwachsenenlernen in der Zivilgesellschaft" seine motivierende Dynamik und gesellschaftliche Produktivität erst aus dem Eigensinn und aus der selbstbewussten Widerständigkeitsbewegung gegenüber die jeweils relevante Opposition schöpft. Widerständigkeit lässt sich dabei als ein grenzbetonter Kontaktprozess verstehen, der zwischen unterschiedlichen Bedeutungskontexten verläuft. Erst auf der Grundlage von Widerständigkeit konstituiert sich die Beidseitigkeit einer Relation, mit der sich die dualistische Struktur eines Subjekt-Objekt-Verhältnisses aushebeln und zu einer dialogischen Subjekt-Subjekt-Beziehung transformieren lässt. Beidseitige Widerständigkeit beruht somit auf einer Anerkennungsbeziehung, die nicht von inhaltlicher Zustimmung oder personenbezogener Akzeptanz abhängig ist. Hohe Bedeutung erhält in diesem Zusammenhang das Konstrukt des „intermediären Raums", der sich einerseits horizontal zwischen den differenten Funktionssystemen sowie vertikal zwischen lebensweltlich kontextierten Kommunikationsereignissen und funktional strukturierten Kommunikationssituationen andererseits auftut. Dabei steht weniger der Aspekt des Verstehens oder der Verstehbarkeit der je anderen Seite im Vordergrund, sondern der Kontaktprozess wechselseitiger Bezugnahme. Erst im „Modus von Widerständigkeit" wird politische Erwachsenenbildung in seiner relationalen Verschränkung mit strukturellen Veränderungsprozessen in ihrer sozialtheoretischen Dimension fassbar. In der vorliegenden Studie von Malte Ebner von Eschenbach wird dies systematisch in demokratietheoretischer Hinsicht an der Bedeutung von Widerständigkeit untersucht und mit einem nicht-affirmativen Verständnis von „Demokratiekompetenz" verbunden. Dadurch wird kategorial über einen sozialphilosophischen und kulturwissenschaftlichen Zugang ein erziehungswissenschaftlich noch weitgehend unerforschtes Handlungsfeld politischer Bildung zu explorieren versucht.
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