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Hannah Arendts (1906-1975) politisches Denken ist geleitet von ihrer Sorge um die Welt. Das Schlimmste, was politischen Wesen widerfahren kann, sind Weltentfremdung und Weltverlust. Die Vernichtung des Politischen, die Arendt im Phänomen der totalen Herrschaft analysiert hat, ist die Herausforderung der Moderne. Doch auch der way of life einer sich global ausbreitenden Arbeits- und Konsumgesellschaft birgt weltlose Tendenzen in sich. Als animal laborans, das sich in seinem gesamten Tätigsein auf seine Körperlichkeit fixiert, droht uns Menschen unsere Humanität zu entgleiten. Arendts politische Theorie richtet sich daher auf die Freilegung unserer conditio humana. Insbesondere die Grundbedingtheit menschlicher Pluralität spielt in der interkulturellen Lesart eine herausgehobene Bedeutung. Um heimisch zu werden in der Welt, müssen wir versuchen zu verstehen. Interkulturell gelesen - und dies ist nach Arendt originär politisch - stellt das Verstehen eine existenzielle Herausforderung dar: Wie erscheint dem jeweils Anderen die gemeinsam geteilte Welt, und inwiefern macht gerade die Vielfalt der Perspektiven den Raum des Politischen aus? Zum Autor: Karl-Heinz Breier, geboren 1957, ist Privatdozent am Institut für Politische Wissenschaft an der Universität Kiel. Nach einer Professurvertretung für Politische Wissenschaft in Bonn folgt eine Vertretung für Politische Theorie in Erfurt. Sein mit einem Wissenschaftspreis ausgezeichnetes Hauptwerk trägt den Titel Leitbilder der Freiheit. Politische Bildung als Bürgerbildung.