Ulrich Zwingli war einer der führenden Köpfe der Reformation und zählt neben Martin Luther und Johannes Calvin zu ihren wichtigsten Vertretern. Geboren am 1. Januar 1484 im schweizerischen Wildhaus, wurde er 1519 Priester am Zürcher Großmünster. Inspiriert durch Luthers Schriften stellte er sich mutig gegen die römisch-katholische Kirche, prangerte den Kirchenzehnten und das Zölibat an. Für Aufsehen sorgte 1522 seine Unterstützung eines öffentlichen Wurstessens während der Fastenzeit – ein bewusster Protest gegen kirchliche Speisegebote. Zwingli setzte auf eine schrittweise Reform der Kirche, doch als der Versuch einer Einigung mit Luther am Streit um das Abendmahl scheiterte, radikalisierte sich sein Kurs. In Zürich wurden neue Gottesdienstordnungen eingeführt, Kritiker verbannt, Täufer hingerichtet. Als 1531 der Konflikt zwischen reformierten und katholischen Kantonen eskalierte, zog Zwingli als Feldprediger in die Schlacht. Mit dem Schwert in der Hand fiel er bei Kappel – ein Reformator, der nicht nur mit Worten kämpfte.