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Carsten Zimmermanns neuer Roman "Nichts geschieht" handelt von vier Personen, die in einen Autounfall mit Fahrerflucht verwickelt sind: Ulrich, der Fahrer, von Beruf Psychiater; Erika, seine demenzkranke Schwiegermutter, hinten im Wagen; Oliver, der Überfahrene; und Karl, ein Kriegsveteran, der einen ihm unbekannten Toten am nächsten Morgen im Wald auffindet. Diese vier erzählen sich jeweils selbst, wer sie sind und was geschieht. Was sie sich erzählen, ist Verstehensversuch und Abwehr zugleich. Das eigene Dasein zu interpretieren, ein Ich zu bilden, das plausibel ist, bleibt letztlich imaginär, fragil, ungewiss, formelhaft, es blendet Dinge aus: die Leichen im Keller, die eigene Machtlosigkeit, die Möglichkeit, dass plötzlich nichts mehr geschieht, was erzählt werden kann. So ist jedes erzählende Hinsehen zugleich ein Wegsehen, jedes Begreifen geschieht im Kontext einer grundsätzlichen Unbegreiflichkeit, einer grundlegenden Stille.