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"In den Kriegen offenbart sich vor allen Dingen die menschliche Dummheit. Die menschliche Dummheit an sich ist eine elementare, riesige, alltägliche Erscheinung, aber es sieht so aus, als wirkte der Krieg auf die menschliche Dummheit wie ein Gewitterguß auf Pilze: sie schießt gespenstisch überall aus dem Boden." (Miroslav Krleza) Kaum ein Ereignis hat die Öffentlichkeit seit dem 2. Weltkrieg so stark erschüttert, wie der Kriegsausbruch im ehemaligen Jugoslawien im Jahre 1991. Die Medien überboten sich gegenseitig mit Berichten über Deportationen, Menschenrechtsverletzungen, Todeslager, ethnischen Säuberungen, systematischen Massenvergewaltigungen, etc.. Die Terrorisierung und Vertreibung der Zivilbevölkerung sowie das Ausmaß der Zerstörungen, um aus einem Vielvölkerstaat ethnisch homogene Nationalstaaten zu schaffen, erschweren das Verständnis für einen solchen Krieg. Wie war es möglich, daß mitten in Europa gegen Ende des 20. Jahrhundert, ein solch barbarischer Bürgerkrieg - oder eine derartige "Dummheit", wie es wohl der Schriftsteller M. Krleza formuliert hätte, entstehen konnte? In dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, den Balkankrieg von 1991-1995 so umfassend wie möglich darzustellen, sowie mögliche Ursachen und Hintergründe, die zu diesem Krieg geführt haben, zu analysieren. Aus diesem Grund ist es notwendig, sich zunächst mit der Geschichte Jugoslawiens zu beschäftigen und neben der ethnischen Komponente des Konflikts auch den wiederaufgelebten Nationalismus zu behandeln. Daraufhin soll auf die Konfliktparteien sowie auf den Kriegsverlauf in den Republiken des ehemaligen Jugoslawiens eingegangen werden. Der anschließende Teil beinhaltet das Friedensabkommen von Dayton. In der Schlussbetrachtung soll eine Art Bilanz des Krieges erstellt werden. Aus Gründen des Umfangs können jedoch nicht alle Aspekte des Konflikts angesprochen werden. So wird beispielsweise nicht näher auf die Jugoslawienpolitik der Europäische Gemeinschaft eingegangen. Sie findet nur insoweit Erwähnung, wie dies für den Verlauf der Arbeit notwendig ist.