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Der Jugendforscher Philipp Ikrath versucht das Phänomen der Hipster gesamtgesellschaftlich zu fassen und geht der mysteriösesten Spezies im artenreichen Biotop jugendlicher Lebensstile auf den Grund. In den 1950er-Jahren das erste Mal vom US-amerikanischen Schriftsteller Norman Mailer als jugendlicher Bohemien entdeckt, zeigt sich der Hipster heute hochgradig individualisiert an der Oberfläche, in seinen Tiefenschichten aber durch und durch konformistisch. Seine berüchtigte Ironie gilt den einen als letzter Beweis für den Untergang politischer Jugendkulturen. Andere feiern sie als endgültigen Sieg über eine längst überkommene bürgerliche Ernsthaftigkeit. Tatsächlich steht der Typus des dominierend männlichen Hipsters für das neoliberale Prinzip in Reinkultur, wenn er sich auch selbst nicht zum Mainstream zählt und seinen Konsumismus als "bewusst" legitimiert. Er ist die idealtypische Verkörperung der Leitwerte unserer Gegenwart: unendlich flexibel und niemals festgelegt, transparent und ungreifbar zugleich.