»Winnetou II« erschien erstmals im Jahr 1893 unter dem Titel »Winnetou der Rote Gentleman. 2. Band.« im Verlag von Friedrich Ernst Fehsenfeld in Freiburg im Breisgau. Ab 1904 erfolgte die Veröffentlichung unter dem kürzeren Titel »Winnetou. 2. Band«. Auch die beiden weiteren Bände der Winnetou-Trilogie, »Winnetou I« und »Winnetou III«, wurden 1893 im Verlag von Friedrich Ernst Fehsenfeld erstmalig in Buchform veröffentlicht. Die Winnetou-Trilogie gehört neben dem Orientzyklus und der Jugenderzählung »Der Schatz im Silbersee« zu den berühmtesten und erfolgreichsten Werken von Karl May. Mit der Romanfigur des Winnetou, des fiktiven Häuptlings der Mescalero-Apachen, schuf May eine idealisierte und mythisch überhöhte Gestalt des »roten Mannes«, die das Indianerbild der Deutschen über Generationen hinweg prägte. Die Figur der Winnetou als eines edlen und tapferen Indianerhäuptlings entwickelte sich erst allmählich. Von seinen ersten Auftritt in der Wildwesterzählung »Old Firehand« aus dem Jahr 1875 bis zum Spätwerk machte Winnetou einen großen Wandel durch. Während er anfangs noch ein älterer Wilder war, der seine Feinde skalpierte, wurde er von May immer mehr idealisiert, bis er schließlich in den 1890er Jahren zu dem edlen und guten Indianer geworden war, der an der Seite seines weißen Freundes und Blutsbruders, des Ich-Erzählers Old Shatterhand, für Gerechtigkeit und Frieden kämpfte.