Wenn du versehentlich den Wohnwagen deines Bauunternehmers abfackelst und ihn dann unabsichtlich einlädst, erst einmal in dein Haus zu ziehen.

Das Wichtigste zuerst: Das Feuer stellte sich als echter Glücksfall heraus. Ein tragisches, völlig unbeabsichtigtes Resultat aus hochkochenden Emotionen, eines schlecht geplanten Grillabends im Hof ... und eines Mannes, der ohne T-Shirt dastand.

Ich wollte Brewer – meinen eigensinnigen und sturen Bauunternehmer – eigentlich nur mit ein paar klitzekleinen Problemen bei der Renovierung meines historischen Hauses konfrontieren, welches sich als finanzielles Fass ohne Boden entpuppte.

Stattdessen ließ ich mich aber von seinen Muskeln ablenken (wer grillt schon im Februar ohne T-Shirt?), stolperte erst über meine Worte und dann auch über meine Füße und ... nun, mein sorgfältig geordnetes Leben ging gleichsam in Flammen auf.

Denn Brewer wohnt deswegen jetzt auf meinem Dachboden, seine filigranen Teetassen stehen in meinem Küchenschrank, sein ständig sabbernder Hund steckt seine neugierige Schnauze einfach in alles rein, und ich ertappe mich selbst dabei, dass ich beginne, meine gesamte Zukunft ebenso komplett zu renovieren wie Brewer es gerade mit meinem Haus tut.

Copper County war nie als mein dauerhaftes Zuhause gedacht. Sobald ich meinen Artikel fertig geschrieben habe, werde ich direkt zu meiner nächsten Reportage übergehen. Aber zwischen unseren nächtlichen Gesprächen, den Therapiesitzungen mit einem Vorschlaghammer und der Lüftung des Geheimnisses um den Marmeladenschrank (den gibt es wirklich, ich verspreche es) beginne ich langsam zu glauben, dass wir etwas aufbauen, das keiner von uns beiden so erwartet hatte.

Denn je mehr ich über Brewer erfahre, desto mehr wird mir bewusst, dass ich nicht der einzige Außenseiter hier in Copper County bin. Und dass es für mich vielleicht an der Zeit ist, aufzuhören, den Geschichten anderer Leute hinterherzujagen ... und anzufangen, meine eigene zu schreiben.