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Bisher hat die Thomas-Mann-Forschung sich vornehmlich der Semantik der Bürgerlichkeit gewidmet. Diese Studie liefert einen innovativen Beitrag zur Erforschung der Werke Thomas Manns, indem sie erstmals die Frage nach dem Stellenwert der Adelssemantik in den Mittelpunkt rückt. Der ›Adel , so eine der zentralen Thesen der Studie, lässt sich wie ein ›roter Faden im Werk des Autors nachweisen. Adel ist für Thomas Mann seit seinen ersten Schriften ein Motiv sowie Gegenstand und Medium von Selbst-, Zeit- und Weltbetrachtung. Dies macht diese Studie auch aus geschichtswissenschaftlicher Sicht interessant, versteht sie sich auch als Beitrag zur Erforschung eines Adelsdiskurs, der zentral mit den politischen und gesellschaftlichen Ordnungsvorstellungen der Zeit zusammenhängt. Eine Typologie des Frühwerks zeigt, dass der Autor durch Figuren und Beziehungsstrukturen adelige Lebensstile und Selbstbilder literarisch inszeniert. Diese Modellierungen kulminieren in aristokratischen Außenseiterfiguren. Mit zunehmendem Erfolg widmet sich Thomas Mann dann dem Neuadelsdiskurs. Neben dem Roman Königliche Hoheit, dem Dramensolitär Fiorenza tritt dabei vor allem das essayistische Schaffen in den Vordergrund. Der Großessay Die Betrachtungen eines Unpolitischen zeugt von der Virulenz der Thematik. Ausgehend von diesen Befunden wird ein Blick auf die aristokratische Inszenierung im Rahmen einer Erhöhungsstrategie geworfen.