MONSTRUM SUI GENERIS III

ebook TAGEBUCH EINER MISSGLÜCKTEN ADOLESZENZ 1966

By Isidor Rachenros

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Es geht um die fehlgehende geistige und psychische und erotische Entwicklung eines außenseiterischen, sich isolierenden jungen Mannes Mitte der 1960er Jahre in Hamburg Der Autor versteht seine Tagebucheintragungen vor allem als Material für einen später zu schreibenden autobiographischen Roman. Ihre Veröffentlichung ist die Dokumentation eines fragwürdigen Erwachsenwerdens. * Auch in diesem dritten Band 1966 der Tagebücher MONSTRUM SUI GENERIS setzt sich die Misere des Verfassers fort. Im Dezember 1964 hatte die Beziehung zu seiner Freundin C. auf ihre Initiative hin geendet, woraufhin er einen extrem langen Prozeß der Ablösung von ihr durchläuft. Das ganze Jahr 1965 versuchte er, sich gedanklich von ihr zu lösen – was ihm nicht gelang. Die Verarbeitung der Trennung kann als Hauptmotiv des vorliegenden Bandes gelten. Er gerät bald an die Grenzen seiner Fähigkeit, die Welt adäquat zu erkennen, zu deuten und zu benennen. Der Bezug zur realen Welt schwindet, er bezieht sich zunehmend auf seine von ihm selbst erschaffene Realität. Es gibt keinen Adressaten seiner Äußerungen, sie sind selbstbezüglich, oft unverständlich für andere und vermutlich sogar für ihn selbst, wahnhaft, privatsprachlich. Manches ist regelrechter Stuß. So schafft er sich das Gitter seines eigenen System-Gefängnisses. Immer mehr zeigt sich ein Krankheitsbild nicht kommunizierbarer Wahnphantasien losesten Weltbezugs. Sinnlose Gedankenschleifen beherrschen ihn. Sozialpsychologisch-soziologisch ist er ein Zwerg. Er betreibt kleinstteilige Psychologisierung, rührt seine kleinbürgerliche Gedankenwelt um und um. Gespiegelt ist in dem Text nur seine eigene kleine Welt. Minimale Ereignisse reflektiert er. Er geht scheinphilosophisch, scheinlogisch seine oft unsinnigen Denkwege und ist bestrebt, seine Welt mit einem poetisierenden Firnis zu überziehen bzw. in ein ästhetisches Farbbad zu tauchen. Scharfsinn, Dummheit und Krankheit zeigen sich, letztere besonders ab Mitte des Jahres. Ein neutraler Leser mag den Text aller drei Bände als Eigenanalyse eines psychisch Beschädigten verstehen und der Meinung sein, der Autor hätte in die Hände eines kompetenten Psychoanalytikers gehört. Sein Verfahren ist das Aufschreiben aller seiner von ihm für relevant gehaltenen Überlegungen und Eindrücke zwischen Wahn und Depression. Er legt sich seine Freundin nachträglich gedanklich mit Vorurteilen und in Distanzurteilen zurecht, um nicht mehr an sie denken zu müssen. Dann verliebt er sich erneut, zuerst unernst, später eindringlicher, und erhält eine Absage. Er besitzt durchgängig ein Minderwertigkeitsgefühl, kompensiert es aber mit seinem Größenwahn. Es ist eine andauernde Selbstvergewisserung, die er betreibt, manchmal unreif, sogar pubertär.
MONSTRUM SUI GENERIS III