Dialoge zwischen zwei Genies: Da Vinci / Machiavelli

Von: Enrique García Guasco

In den ersten Dialogen, die im Herzen des Renaissance-Mailand spielen, auf steinernen Straßen, getaucht in das klare Licht Norditaliens, begegnen sich zwei historische Persönlichkeiten, die das Schicksal der Menschheit geprägt haben: Leonardo da Vinci, der Meister der Proportion, der Schönheit und des universellen Wissens; und Niccolò Machiavelli, der scharfsinnige Analytiker von Macht, Republik und der menschlichen Natur. An diesem realen und möglichen Treffpunkt – wie es die Archive und die Logik ihrer Lebenswege belegen – beginnt ein tiefgründiger, philosophischer und provozierender Dialog. Im Verlauf des Buches denken beide laut, bewundern einander, korrigieren sich und hören einander zu.

Sie diskutieren über die Tugend des Fürsten, die Kunst als Form des Widerstands, die menschliche Natur, die Geometrie als politisches Prinzip und die Schönheit als sichtbare Wahrheit. Das Gespräch beginnt auf der irdischen Ebene, verankert in den Dringlichkeiten der italienischen Städte, steigt aber bald in geistige, symbolische Bereiche auf, wo Gedanken keine Mauern kennen. So treffen sie sich jenseits von Zeit und Fleisch im Garten Eden wieder. Unter dem Schatten von Statuen Virgils und Senecas, umgeben von einer Landschaft, die die Harmonie zwischen Natur und Idee verkörpert, setzen sie ihren nun ewigen Dialog fort.

Sie reflektieren über Freiheit, Erinnerung, Vergessen, die Seele als Brücke zwischen dem Göttlichen und dem Animalischen und darüber, wie der Mensch, wenn er Harmonie zwischen Macht und Weisheit erreicht, die Ewigkeit erlangen kann. Dialoge zwischen zwei Genies ist weder Roman noch Abhandlung: Es ist eine Feier des Denkens, ein Geflecht aus Literatur, Geschichte, Philosophie und Kunst, das zwei unsterbliche Geister gegenüberstellt, die uns noch viel zu sagen haben.