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Grenzen sind in einer globalisierten Welt zum Dauerthema geworden: Die Überwindung von Grenzen wird zum Versprechen wie zum panischen Schrecken, und die Annahme, dass in einer von abstraktem Geld gesteuerten digitalen Welt Grenzen einfach verschwinden, ist eine so irrige wie weit verbreitete Vorstellung. Doch Grenzen sind weit mehr als das, im Begriff der Liminalität oder Grenzhaftigkeit erweisen sie sich als ein unhintergehbares Phänomen individueller und sozialer Selbstgestaltung. Tatsächlich ist Liminalität konstitutiv für die Selbsterfahrung unserer eigenen physischen Grenzen, für die Anwesenheit des Todes im Leben oder für unsere heterogene psychische Befindlichkeit und Identität. Die Funktion von Grenzen als Hindernis löst sich dadurch nicht auf, aber es wird sichtbar, dass Liminalität sich ständig wandelt und neue Gestalt annimmt.
Wolfgang Müller-Funk zeigt, dass Grenzen sozialpsychologisch zu verstehen sind und nur in bestimmten gesellschaftlichen Konstellationen überhaupt sichtbar gemacht werden. Seine philosophisch-literarische Spurensuche führt in die Welt des Mythos, aber auch in den Bereich der intimen Begegnung und mitten in den Alltag moderner Gesellschaften, die sich an der Frage der Grenze zu spalten drohen.