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Seit Jahrtausenden bemühen sich Philosophen um ein besseres Verständnis des Wesens der Wahrheit und der Wirklichkeit. In diesem Zusammenhang sind negative epistemische Phänomene wie Unwissenheit, Irrtum, Illusion und Täuschung von besonderem Interesse. In seinem faszinierenden Buch entwickelt Markus Gabriel eine Theorie des falschen Denkens, die zeigt, dass es zur Subjektivität selbst gehört, fehlbar zu sein. Wissen kann niemals erreicht werden, ohne dass wir Behauptungen aufstellen – und diese können prinzipiell immer falsch sein.
Gabriel begründet dies mit einer neuartigen Darstellung der Beziehung zwischen Sinn, Unsinn und Subjektivität. Während Subjektivität meist als bewusste Selbstrepräsentation und unfehlbare Kontrolle über unser Denken theoretisiert wird, befasst er sich mit der uralten platonischen Herausforderung, gerade jene Situationen zu verstehen, in denen wir die Wirklichkeit nicht richtig erfassen. Er fügt seinem Neuen Realismus damit eine anregende Perspektive auf epistemisches Versagen hinzu und diskutiert grundlegende ontologische Fragen in einem Zeitalter, in dem die Grenzen zwischen dem Wirklichen und der Täuschung zunehmend zu verschwimmen drohen.