Der mittellose Schneidergeselle Wenzel Strapinski wird durch eine Verkettung von Zufällen und sein vornehmes Auftreten in der kleinen Stadt Goldach für einen polnischen Grafen gehalten. Statt das Missverständnis aufzuklären, lässt er sich von der Situation mitreißen und genießt das Leben in der feinen Gesellschaft. Als er sich in Nettchen, die Tochter eines reichen Kaufmanns, verliebt, gerät er in ein gefährliches Spiel: Ein misstrauischer Nebenbuhler beginnt, seiner wahren Identität nachzuspüren, während Strapinskis Gefühle für Nettchen immer echter werden. Die Täuschung droht bei einem großen Ball aufzufliegen, als Personen aus Wenzels Vergangenheit auftauchen. Mit „Kleider machen Leute" schuf Gottfried Keller 1874 eine zeitlose Gesellschaftssatire über Schein und Sein, soziale Identität und wahre Liebe.